Was jetzt? – Die Woche

Im Videopodcast "Was jetzt? – Die Woche" von DIE ZEIT vertieft Moderatorin Dilan Gropengiesser jeden Donnerstag mit Expertinnen und Experten ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema der Woche.

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Episodes

Friday Jul 26, 2024

Obwohl ⁠Donald Trump⁠ derzeit als schwer zu besiegen gilt, hat sich seine Ausgangslage stark verändert. Seine Kampagne muss neu ausgerichtet werden und egal, wer Bidens Nachfolge antritt, sie wird deutlich jünger sein als Donald Trump. Die schlagfertige Vizepräsidentin Kamala Harris ist der klare Favorit. Nach ihrer Ankündigung, kandidieren zu wollen, kamen innerhalb eines Tages bereits ⁠81 Millionen Dollar an Spendengeldern⁠ zusammen – ein historischer Rekord. In einer aktuellen ⁠Reuters-Umfrage⁠ führt Harris erstmals mit zwei Prozentpunkten vor Trump. 
Das Trump-Team hat ein Dossier erstellt, um Kamala Harris anzugreifen, ihre früheren Aussagen zu diskreditieren und alles zu tun, um sie mit Joe Biden in Verbindung zu bringen. Sie habe Bidens Klima- und Migrationspolitik mitgestaltet. "Sie ist für all diese Misserfolge verantwortlich", schreibt Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance auf X.
Kann Kamala Harris die am Boden liegende Kampagne der Demokraten retten? Wovor muss sich Donald Trump fürchten und was hat sie politisch vor? Das bespricht Moderatorin ⁠Dilan Gropengiesser⁠ in der 50. Folge von ​​⁠Was jetzt? – Die Woche⁠ mit ⁠Klaus Brinkbäumer⁠, Journalist und Autor mit USA-Fokus.

Thursday Jul 18, 2024

Es fehlen nur wenige Zentimeter, als am Samstag eine Gewehrkugel an Donald Trump vorbeizischt und dabei sein rechtes Ohr durchbohrt. Er wird nur leicht verletzt, noch auf dem Podium streckt er die Faust zum Himmel. Die Aufnahmen gehen um die Welt und für viele seiner Anhänger sind sie der endgültige Beweis: Donald Trump ist der Gesandte Gottes, ihr Krieger gegen das vermeintlich Böse in den USA. 
Ultrareligiöse Christen gehören mittlerweile zur treuesten Fangemeinde des Ex-Präsidenten. Rund 70 Millionen evangelikale Wähler:innen leben schätzungsweise in den USA, viele von ihnen verehren Trump wie einen Messias. Und der gefällt sich in dieser Rolle – und er hält auch seine Versprechen, in dem er ihre politischen Anliegen umsetzt. Der Einfluss der christlichen Nationalisten auf die Politik des Landes wächst immer weiter. 
Doch was genau haben die christlichen Fundamentalisten mit den USA vor? Wieso wird ihr politischer Einfluss größer und wie wurde aus Donald Trump der "Orange Jesus"? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 49. Folge von ​​Was jetzt? – Die Woche mit Annika Brockschmidt, freie Journalistin, Historikerin und Autorin der Bücher Die Brandstifter und Amerikas Gotteskrieger.

Thursday Jul 11, 2024

In Fanzonen und Stadien werden rechtsextreme Lieder gesungen und Plakate aufgehängt, einige Bilder zeigen Fans mit dem Arm zum Hitlergruß ausgestreckt. Extreme Symbole erreichen während der Euro ein Millionenpublikum – und verfangen. Allen voran der Wolfsgruß. Nachdem der türkische Nationalspieler Merih Demiral den Wolfsgruß beim EM-Achtelfinale gegen Österreich zeigt, wird er von der Uefa für zwei Spiele gesperrt. Die Protestreaktion Tausender türkischer Fans, die daraufhin den Wolfsgruß zeigen, markiert den Höhepunkt der Provokationen während der Euro. Dem Vorwurf, der Gruß sei rechtsextremistisch motiviert, begegnen sie mit der Argumentation, das Symbol sei nationalistisch und stehe für die Türkei. Über den Hintergrund des Wolfsgrußes, die politischen Zusammenhänge und die kontraproduktiven Folgen spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 48. Folge von ​​Was jetzt? – Die Woche mit Kemal Bozay. Er ist Politikwissenschaftler, Professor für Sozialwissenschaften und Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule Köln und Experte für türkischen Ultranationalismus.

Thursday Jul 04, 2024

In der Demokratischen Partei ist Panik ausgebrochen. Soll sie ein halbes Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl den Kandidaten austauschen? Von welchen Momenten kann sich Biden kaum noch erholen? Darüber spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 47. Folge von ​​Was jetzt? – Die Wochemit Rieke Havertz, Korrespondentin von ZEIT und Co-Gastgeberin des PodcastsOK, America?.
Es war ein Abend, der die US-Politik erschütterte: die erste TV-Debatte zwischen Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump. Was als Chance für Biden gedacht war, Bedenken über sein Alter zu zerstreuen, endete in einem Desaster. Mit heiserer Stimme, zahlreichen Versprechern und Aussetzern verschlimmerte er das öffentliche Bild immens. 67 Prozent der Zuschauer sahen laut CNN Trump als Gewinner des Duells. Eine Umfrage von CBS zeigt: Fast drei Viertel der registrierten Wähler trauen Biden vier weitere Jahre nicht zu und finden, er solle eine zweite Amtszeit nicht antreten. Und auch US-Medien wie etwa die New York Times fordern Biden auf, die Kandidatur aufzugeben.
 
Biden selbst will weitermachen, und prominente Demokraten wie Nancy Pelosi und Barack Obama haben öffentlich ihre Unterstützung bekundet. Hinter verschlossenen Türen gibt es allerdings ernsthafte Diskussionen über seine Zukunft. In jedem Fall wäre es ein Novum in der jüngeren US-Geschichte. Seit dem Rückzug von Thomas Eagleton als Vizepräsidentschaftskandidat von George McGovern für die Wahl 1972 hat es keine Neunominierungen mehr kurz vor den Wahlen gegeben. 
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Thursday Jun 27, 2024

Die Neuwahlen des Parlaments in Frankreich haben das Potenzial für ein politisches Erdbeben: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg besteht die reelle Chance, dass eine extrem rechte Partei eine Regierungsmehrheit gewinnen könnte. Über die Stimmung in Frankreich und die Frage, ob diese Wahl ein Wendepunkt für die gesamte EU werden könnte, spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 46. Folge von ​​Was jetzt? – Die Woche mit Matthias Krupa, ZEIT-Korrespondent in Frankreich.
Präsident Macron hatte das Parlament aufgelöst, nachdem seine Partei bei den Europawahlen nur 14 Prozent der Stimmen erhalten hatte, Marine Le Pens Rassemblement National (RN) knackte hingegen die 30-Prozent-Marke. Am 30. Juni und 7. Juli finden die Neuwahlen in zwei Runden statt. 
In Umfragen liegt der RN mit Shootingstar Jordan Bardella mit 33 Prozent vorn, gefolgt von der linken Allianz mit 30 Prozent. Macrons Mitte-Partei kommt hingegen nur noch auf rund 20 Prozent der Stimmen. Das könnte zu einer sogenannten Cohabitation führen, bei der Macron Präsident bleibt, aber RN den Premierminister stellt. In der Nationalversammlung drohen so Blockaden vieler politischer Vorhaben bis zum Ende von Macrons Amtszeit 2027. Die Wahl wird von massiven Protesten und wirtschaftlichen Sorgen begleitet, da Investoren und Unternehmen eine mögliche Finanzkrise fürchten.
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Thursday Jun 20, 2024

Warum fühlen sich so viele junge Menschen einsam? Und was kann man selbst gegen Einsamkeit tun? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 45. Folge von ​​Was jetzt? – Die Woche mit Mazda Adli, Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und Forschungsleiter in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité.
Denn: In Deutschland fühlt sich fast die Hälfte der 16- bis 30-Jährigen (46 Prozent) moderat oder stark einsam. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei knapp einem Drittel (32 Prozent). Die Coronapandemie hatte einen starken Effekt, allerdings bleibt die Tendenz auch danach bestehen – altersunabhängig. 
"Einsamkeit ist eine heimliche Pandemie", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Es handele sich um ein "Massenphänomen" unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Bundesregierung will deshalb mit einer Aktionswoche gegensteuern und mit "Gemeinsam aus der Einsamkeit".

Thursday Jun 13, 2024

2,4 Milliarden Euro Umsatz, 1,7 Milliarden Gewinn – damit rechnet die Uefa für die Euro 2024. Es wäre ein neuer Rekord. Trotzdem entschied die große Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel, auf die Steuern, die daraus entstehen, in hohem Umfang zu verzichten. Die Uefa lässt sich derweil ihr Event von der Öffentlichkeit bezahlen und behält dabei alle kommerziellen Rechte. Die lokalen Betriebe in Deutschland profitieren nicht: Selbst bei der Vergabe von Essens- und Getränkeständen auf allen Festgeländen haben die Vertragspartner der Uefa Vorrang. 
Die sogenannten Verpflichtungserklärungen, die die Uefa den deutschen Städten aufgezwungen hat, verstoßen in mehreren Punkten gegen geltendes Recht – Demonstrationen etwa sind um die Veranstaltungsorte herum verboten. Einer der Hauptsponsoren, Betano, war bis vor Kurzem illegal in Deutschland tätig. Und obwohl die Uefa die "nachhaltigste EM aller Zeiten" angekündigt hat, bleibt sie Werbepartnern treu, die alles andere als nachhaltig sind.  
Was das alles für Bund und Länder bedeutet und wer am Ende profitiert, das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 44. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Ronny Blaschke. Als freier Sportjournalist berichtet er seit Jahren über Diskriminierungsformen im Fußball, Verknüpfungen in die Geopolitik und Protestkulturen im Sport. Blaschke ist außerdem Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. 

Thursday Jun 06, 2024

"Der Moment ist gekommen, dass wir uns vereinigen", ließ die französische Präsidentschaftsanwärterin Marine Le Pen vergangene Woche in Richtung Giorgia Meloni ausrichten. Denn: Die harte Rechte könnte zur drittstärksten Kraft im Europäischen Parlament werden – wenn ein Zusammenschluss von Melonis Europäischen Konservativen und Reformern (EKR) und von Le Pens Fraktion Identität und Demokratie (ID) gelingt. 
Doch will das die Italienerin überhaupt? Innerhalb der Fraktionen gibt es große Differenzen: beim Umgang mit Russland etwa. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihre EVP werben ebenfalls offensiv um Melonis EKR. Kommt es womöglich zu einem Zusammenschluss aller Mitte-Rechts-Fraktionen?  
Fest steht: In Europa wird nach rechts gerückt. Wie von der Leyen, Meloni und Le Pen die Zukunft Europas verhandeln und wohin der Rechtsruck unseren Kontinenten führt, bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 43. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Ulrich Ladurner, Auslandskorrespondent der ZEIT in Brüssel. 

Thursday May 23, 2024

Die Regierungskrise in Israel nimmt neue Dimensionen an, das derzeitige Kriegskabinett droht Anfang Juni zu platzen. Was bedeutet das für den Krieg in Gaza? In der 41. Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit dem renommierten israelischen Historiker Moshe Zimmermann in Tel Aviv, Professor Emeritus für Neuere Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, über die umstrittene Kriegsstrategie, die Spaltung in der israelischen Bevölkerung und darüber: 
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, hat diese Woche unter anderem Haftbefehle gegen Hamas-Führer Jahia Sinwar und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beantragt. Der Antrag löst Empörung und Jubel zugleich aus. Könnte Netanjahu bald wegen Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhaftet werden, sollte er in bestimmte Länder reisen? 

Thursday May 16, 2024

Nach der polizeilichen Räumung eines Protests an der Freien Universität in Berlin (FU) hatten sich rund 300 Lehrkräfte verschiedener Berliner Hochschulen in einem offenen Brief hinter die Studierenden gestellt. In der 40. Folge von “Was jetzt? – Die Woche” spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Mathias Berek und Peter Ullrich vom Zentrum für Antisemitismus der Technischen Universität Berlin – der eine hat den offenen Brief unterzeichnet, der andere nicht. Mehrere Politikerinnen und Politiker zeigten sich entsetzt über das Vorgehen der Lehrenden. Teile der CDU wollen die Uniprofessoren ab sofort vom Verfassungsschutz überwachen lassen. 
Auslöser der Debatte war eine Aktion am Dienstagvormittag vor einer Woche: Rund 150 Menschen mit Palästinafahnen und Transparenten strömen in einen Hof des Campus. Sie hängen Plakate auf und beginnen, Zelte zu errichten. Wenig später ruft die Universitätsleitung die Polizei und beantragt die Räumung. Die Beamten greifen hart durch, es kommt zu unschönen Szenen, die es so ähnlich auch in Leipzig und Bremen gibt.  
Übrig bleibt eine aufgeheizte Stimmung und abermals die Frage: Geht es hier um legitime Meinungsäußerungen oder antisemitische Propaganda? Um Mitgefühl mit den Menschen in Gaza oder Hass auf Israel? Und wann ist die Grenze jeweils erreicht? 

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Version: 20241125