Was jetzt? – Die Woche

Im Videopodcast von ZEIT ONLINE vertieft Moderatorin Dilan Gropengiesser jeden Donnerstag mit Expertinnen und Experten ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema der Woche.

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Episodes

Thursday Nov 02, 2023

In der 15. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Stella Männer, die aus Beirut zugeschaltet ist. Für ZEIT ONLINE berichtet sie unter anderem über den Libanon. Als Gast mit im Studio ist Politikredakteur und Russland-Kenner Maxim Kireev.  
An der nördlichen Grenze Israels ist bisher erstaunlich wenig passiert. Die größte Eskalationsgefahr geht aktuell dennoch von Libanon aus. Die Hisbollah gilt als "der am schwersten bewaffnete nicht staatliche Akteur" der Welt. Greift die Terrormiliz mit ihren bis zu 150.000 Raketen und geschätzt 100.000 Kämpfern aktiv in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas ein, drohen massive Kämpfe mit zahlreichen Toten in der gesamten Region. Am Freitag soll Scheich Hassan Nasrallah, der oberste Führer der Hisbollah, seine erste Rede seit dem Angriff der Hamas halten. Seine Ansprache wird mit Spannung erwartet.  
Russland versucht seinerseits, die Eskalation im Nahen Osten für sich zu nutzen: Der brutale Angriff der Hamas am 7. Oktober "war wahrscheinlich das beste Geburtstagsgeschenk für Putin", sagte ein EU-Diplomat zum Fachmagazin Politico in Brüssel. An diesem Tag feierte der russische Präsident seinen 71. Geburtstag. Und tatsächlich: Der Westen als vermeintlicher Kriegstreiber und Israel als neuer medialer Fokus – das kommt dem Kreml-Chef äußerst gelegen. 
Während Putin durch den Ukraine-Krieg politisch lange isoliert war, versucht er sich nun als Friedensstifter zu inszenieren. Er verurteilte einerseits den Anschlag und sprach den Familien der von der Hamas getöteten Israelis sein Beileid aus. Zugleich warnte er Israel vor einer Blockade des Gazastreifens und verglich sie mit der Belagerung Leningrads durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Und dem Westen und besonders den USA warf er jahrzehntelanges Versagen vor. 
Doch Russland selbst hat eine Menge eigener Interessen in der Region: Vom Iran etwa kauft Moskau Waffen und Ressourcen für seinen Krieg gegen die Ukraine. In Syrien ist die eigene Armee präsent und auch mit der Terrororganisation Hamas besteht reger Kontakt, deren Vertreter regelmäßig in Moskau zu Besuch sind. 
Was ist Russlands Ziel im Nahen Osten und welchen Einfluss kann Russland auf den Konflikt nehmen? 
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Thursday Oct 26, 2023

In der 14. Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Hauke Friederichs, sicherheitspolitischer Korrespondent von ZEIT ONLINE, und ZEIT-Nahostkorrespondentin Lea Frehse. Auf den brutalen Überfall vom 7. Oktober sieht Israel nur eine mögliche Antwort: die komplette Zerschlagung der islamistischen Hamas. 
Das israelische Militär bereitet dazu seit Tagen eine massive Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Das Kräfteverhältnis ist klar verteilt: In Israels Armee dienen rund 170.000 Soldatinnen und Soldaten, dazu kommen rund 300.000 mobilisierte Reservisten. Ihnen stehen schätzungsweise 15.000 bis 30.000 Kämpfer der Hamas gegenüber. Israelische Spezialeinheiten haben in der Nacht zum Montag bereits erste Bodenangriffe im Gazastreifen durchgeführt. Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers waren auch Panzer im Einsatz.  
Militärexperten warnen allerdings vor den Konsequenzen eines Einmarsches der israelischen Armee: "Die Hamas wird Hinterhalte planen und versuchen, israelische Soldaten zu entführen", sagt etwa Militärhistoriker Danny Orbach von der Hebräischen Universität Jerusalem gegenüber dem Fernsehsender n-tv. Israels Streitkräfte müssten mit verminten Tunneln rechnen, die zur Todesfalle werden könnten, sagt er. Dazu steigt die Gefahr, dass sich der Konflikt zu einem Krieg im gesamten Nahen Osten ausbreitet. Eine Bodenoffensive in Gaza birgt aber nicht nur militärische Risiken: Sie bedroht auch die dort ansässige palästinensische Zivilbevölkerung. Normalerweise verlaufen Bodenoffensiven in anderem Gelände, der Gazastreifen hingegen ist dicht besiedelt, auch da, wo Fluchtbewegungen stattfinden. 
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt sich weiter für eine Feuerpause bei den Kämpfen ein. "Eine humanitäre Pause ist notwendig, damit humanitäre Hilfe ankommen und verteilt werden kann", sagte er vor den Beratungen der EU-Außenministerinnen und -Außenministern. Israel lehnt eine Feuerpause mit Hinweis auf den andauernden Beschuss aus dem Gazastreifen und die notwendige Zerschlagung der Hamas bisher ab. Auch Deutschland ist gegen eine Waffenruhe. 
Im Gazastreifen wird die humanitäre Krise täglich größer. Vor allem Treibstoff werde dringend gebraucht: "Ohne Strom werden auch die Entsalzungsanlagen und die Pumpen für Trinkwasser nicht funktionieren können", sagt Außenministerin Annalena Baerbock im Deutschlandfunk. Außerdem brauche es den Treibstoff, damit die Krankenhäuser zumindest in Minimalfunktion laufen könnten. Laut Baerbock wird ein Ausbruch der Cholera befürchtet. Die Lage vor Ort ist dramatisch. 
Droht in Gaza also ein zäher Guerilla-Krieg mitten zwischen zwei Millionen Zivilisten? Was passiert mit den Bewohnern, wenn die Versorgung mit Hilfsgütern weiter scheitert? Und ist der Nahostkonflikt überhaupt militärisch zu lösen? 
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Thursday Oct 19, 2023

In der 13. Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Johanna Roth, Auslandskorrespondentin in Washington, D. C., und Rieke Havertz, Podcast-Moderatorin von OK, America? von ZEIT ONLINE.  
Der Nahostkonflikt verändert die Prioritäten der USA: Der Krieg in der Ukraine und der Machtkampf mit China stehen vorerst nicht mehr an vorderster Front. 31 US-Amerikanerinnen und Amerikaner sind beim Angriff der Hamas ums Leben gekommen. Und unter den 150 Geiseln der Hamas sind auch US-Staatsbürger. US-Präsident Joe Biden sagte, die Geiselbefreiung habe Priorität.  
Gleichzeitig haben die USA weder in Israel noch im Libanon US-Botschafter stationiert, auch eine Koordinatorin zur Terrorismusabwehr im Außenministerium fehlt. Positionen, die der Senat bestätigen müsste. Die Republikaner verhindern das, weil sie die jeweiligen Kandidatinnen für unqualifiziert halten.  
Die innenpolitischen Konflikte blockieren auch den Kongress: Dieser müsste dringend zusätzlichen Geldern für die Ukraine und Israel zustimmen. Weil die Republikaner den Speaker Kevin McCarthy abgesetzt haben, ist das Repräsentantenhaus aber vorerst handlungsunfähig. Die Kämpfe der Republikaner werden zum internationalen Problem.  
Aber auch die Demokraten hadern bei der Israel-Unterstützung: Gleich mehrere Abgeordnete stellen sich gegen die Hilfszahlungen. In Wahlkampfumfragen wird zudem deutlich, dass unter den demokratischen Wählerinnen und Wählern weniger Menschen eine positive Einstellung zu Israel haben als jene der Republikaner.  
Je länger der Nahost-Krieg andauert, desto wahrscheinlicher wird, dass er die Stimmung im beginnenden Präsidentschaftswahlkampf beeinflusst. Die Schuld für den Angriff der Hamas suchen einige bei Joe Biden. Etwa Ex-Präsident Donald Trump und Präsidentschaftsbewerber Chris Christie. Letzterer sagte, der Deal von Biden mit dem Iran, amerikanische Gefangene freizulassen, finanziere den Terrorismus.  
Wie wird sich die Innenpolitik kurzfristig entwickeln und welchen Einfluss darauf hat der Nahostkonflikt? Und: Wird mit der Unterstützung für Israel die abnehmende Solidarität der Amerikaner mit der Ukraine noch weiter geschwächt? 
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Thursday Oct 12, 2023

In der zwölften Folge von “Was jetzt? – Die Woche” spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Steffi Hentschke Nahostkorrespondentin für ZEIT ONLINE in Tel Aviv, und Jörg Lau außenpolitischer Korrespondent im Hauptstadtbüro der ZEIT.
 
Am Samstagmorgen von etwa 6.30 Uhr an hat die islamistische Hamas Israel angegriffen. Palästinensische Terroristen sind über Land, See und Luft nach Israel eingedrungen und begannen, auf Zivilisten zu schießen. Etwa 3.200 Raketen wurden vom Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Auch aus dem Libanon.
 
Das israelische Sicherheitskabinett hat inzwischen den Kriegszustand ausgerufen, das Militär mobilisierte 360.000 Reservisten. Das sei die größte Mobilisierung in so kurzer Zeit in der israelischen Geschichte, sagte ein Armeesprecher. Aufgabe sei es, die Hamas endgültig zu zerschlagen. Das Gebiet wurde vom Militär komplett abgeriegelt. Die israelische Luftwaffe bombardiert dazu weitere Ziele der Hamas.
 
Warum eskaliert die Situation gerade jetzt? Seit mehreren Wochen verhandeln Saudi-Arabien und Israel über eine Normalisierung ihrer Beziehungen. Diese würde für die Palästinenser wohl das Ende jeder Aussicht auf Unabhängigkeit bedeuten. Der Angriff – an einem jüdischen Feiertag, 50 Jahre und einen Tag nach Ausbruch des Jom-Kippur-Kriegs – war offenkundig von langer Hand geplant. ZEIT-Nahostkorrespondentin Lea Frehse schreibt, dass die Hamas mit der Eskalation darauf abzielen könnte, weitere Annäherungen zu verhindern. Doch auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wird kritisiert, durch die jüngste Justizreform das Land geschwächt zu haben. Auch wird es ihm angelastet, dass rechtsextreme Parteien vermehrt den politischen Diskurs im Land bestimmen und Hass, Rassismus und die Behauptung jüdischer Überlegenheit verbreiten konnten. Die internationale Gemeinschaft verurteilt die Angriffe von Hamas-Terroristen gegen israelische Zivilisten.
 
UN-Nahost-Sondergesandte Tor Wennesland warnte vor einer weiteren Eskalation. "Dies ist ein gefährlicher Abgrund, und ich appelliere an alle, sich von diesem Abgrund zurückzuziehen." Bundeskanzler Olaf Scholz sprach unterdessen seine Solidarität aus: "Deutschland steht an Israels Seite." US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die USA wollten sicherstellen, dass Israel "über die notwendigen Mittel zur Selbstverteidigung" verfüge. Doch wohin führt diese Gewaltspirale noch? Droht der Konflikt auf weitere Nachbarländer überzugreifen?
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Thursday Oct 05, 2023

In der elften Folge von "Was jetzt?  — Die Woche" trifft Moderatorin Dilan Gropengiesser auf Anna Clauß, SPIEGEL-Redakteurin und Biografin von Markus Söder. Der Ministerpräsident Bayerns weiß sich in Szene zu setzen und, so sind sich viele sicher, könnte Kanzler werden, wenn er denn wollte.
"Bayern ist anders als Berlin", sagte Markus Söder Anfang des Jahres. Und: "Wir lehnen Wokeness, Cancel Culture und Genderpflicht ab." Ein typischer Satz für den CSU-Chef, der gerne aneckt und Meinungen provoziert. Und das spiegelt sich auch in den Umfragen wider: Laut "Bayerntrend" des Bayerischen Rundfunks ist ziemlich genau die Hälfte mit ihrem Ministerpräsidenten zufrieden, die andere Hälfte nicht. Unentschlossene gibt es kaum. Genau das könnte für Markus Söder zum Problem werden. Er eint nicht, er spaltet.
Dabei hatte es zwischenzeitlich so gut für ihn ausgesehen: Startete er vor fünf Jahren noch als unbeliebtester Ministerpräsident Deutschlands, stieg er zu Beginn der Corona-Krise zu einem der beliebtesten Politiker überhaupt auf. 94 Prozent der Befragten gaben damals im "Bayerntrend" an, mit Söders Krisenmanagement zufrieden zu sein. Die CSU hätte zu diesem Zeitpunkt sogar mit 49 Prozent der Stimmen rechnen können – was ihr erneut die absolute Mehrheit eingebracht hätte. Söders Beliebtheitswerte brachen Rekorde: Selbst Edmund Stoiber kam laut Bayerischem Rundfunk 2003 nur auf 75 Prozent, sein baden-württembergischer Kollege Kretschmann zu seinen besten Zeiten auf 84 Prozent. Und plötzlich galt Söder als Kanzlerkandidat, fast wäre er es geworden.
Inzwischen scheint das lange her und eine erneute Kandidatur schließt er bislang konsequent aus. Doch wird es dabei bleiben, wenn sich die Stimmung wieder zu seinen Gunsten dreht? Wie wird Söder Bayern in seiner zweiten Amtszeit regieren und welche Ziele verfolgt er?
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Thursday Sep 28, 2023

In der zehnten Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Andreas Pfnür, Experte für Immobilienwirtschaft, über die Probleme auf dem Wohnungsmarkt und weshalb diese in Zukunft wohl noch größer werden.
In Deutschland fehlen gut 700.000 Wohnungen. Die Ampelkoalition hatte vor Amtsantritt versprochen, jährlich 400.000 Wohnungen entstehen zu lassen. Das Ziel wurde deutlich verfehlt. Nur 282.800 Wohnungen kamen im vergangenen Jahr dazu. Und eine Besserung ist erst mal nicht in Sicht: Nach Einschätzung von Experten wird es auch in der nahen Zukunft nicht besser. Gestiegene Zins- und Materialkosten verzögern offenbar den Neubau. Aber auch Fachkräftemangel, neue Auflagen und ausufernde Bürokratie bremsen die Baubranche aus. Die Folgen: Wohnen wird für immer mehr Menschen zum Existenzproblem. 
Damit Deutschland beim Bauen wieder vorankommt, hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag zu einem Wohngipfel geladen. Besprochen wurden unter anderem Themen wie: der mangelnde Wohnraum, eine Ausweitung der Mietpreisbremse, die hohen Baukosten oder steuerliche Anreize beim Hauskauf. 
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe fordert hingegen einen "Wohnungsbau-Wumms", ein Hilfspaket von der Bundesregierung: weniger Steuern und Regelungen sowie mehr Förderung. Der Staat soll mit der großen Kelle ran. "Wir brauchen eine Kanzlerentscheidung für mehr Wohnungsbau in Deutschland", heißt es vom Hauptverband der deutschen Bauindustrie weiter. Ohne ein Hilfspaket komme der Wohnungsbau kurzfristig nicht wieder in Schwung. "Alle Indikatoren am Bau zeigen deutlich nach unten, eine Trendwende ist nicht in Sicht." Mehr Geld fordert auch der Städte- und Gemeindebund (DStGB). SPD-Chef Lars Klingbeil will dazu eine bessere Förderung von Familien beim Hauskauf.
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Thursday Sep 21, 2023

In der neunten Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Christian Vooren, der als Reporter für die ZEIT und ZEIT ONLINE im September auf Lampedusa war, über die humanitäre Krise auf der Insel.
Es sind Zahlen, wie sie Lampedusa noch nie gesehen hat: Über 10.000 Geflüchtete sind allein innerhalb von drei Tagen auf der kleinen italienischen Insel nahe der tunesischen Küste gestrandet. Die Insel musste umgehend den Notstand ausrufen. 
Dass es auf Lampedusa zum Notstand kam, hat sich die ultrakonservative Regierung in Italien allerdings selbst zuzuschreiben. Eine der ersten Amtshandlungen Melonis war es, die eigene Flotte an Rettungsschiffen möglichst nicht mehr dazu einzusetzen, Geflüchtete aus dem Mittelmeer zu retten und an sichere Häfen zu verteilen. Dazu werden Schiffe von NGO's systematisch daran gehindert, in Seenot geratene Menschen retten zu können. Im Juli ist Meloni dann nach Tunesien geflogen: Das Land soll die Migration verhindern, dafür soll es über eine Milliarde Finanzhilfen vom IWF und der EU bekommen. Doch der Deal funktioniert nicht. Das Gegenteil ist passiert, die Zahl der ankommenden Bootsflüchtlinge hat sich im Vergleich zur Vorgängerregierung von Mario Draghi sogar verdoppelt.
Inzwischen konnten viele der jüngst nach Lampedusa Geflüchteten auf andere Erstaufnahmelager verteilt werden, doch die Zustände sind nach wie vor dramatisch. Italiens Premierministerin Giorgia Meloni fordert nun mehr Hilfe von der Europäischen Union. Meloni und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reisten gemeinsam nach Lampedusa. Noch am Wochenende stellte die Kommissionspräsidentin einen Zehn-Punkte-Notfallplan vor, mit dem die illegale Migration über das Mittelmeer eingedämmt werden soll. Meloni selbst will nach eigenen Worten "außergewöhnliche Maßnahmen" ergreifen. Bereits zuvor kündigte sie Beschlüsse zur Verschärfung der Abschiebehaft an sowie Pläne, das Militär gegen illegale Migranten einzusetzen.
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Thursday Sep 14, 2023

In der achten Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Oliver Fritsch, Sportredakteur und Podcasthost von Kicken kann er, über die Qualitäts- und Führungsprobleme im deutschen Fußball.
Einen Tag nach dem 1:4-Debakel gegen Japan zieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Reißleine: Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der A-Nationalmannschaft der Herren. Nur vier Siege und sechs Niederlagen aus den letzten 17 Spielen waren zu viel des Schlechten. Flick, vor knapp zwei Jahren als Hoffnungsträger und absoluter Wunschkandidat gekommen, hätte den deutschen Fußball aus der Krise zurück an die Weltspitze führen sollen. Heute, neun Monate vor der für den Verband so wichtigen Heim-EM, steht er von der Weltspitze so weit entfernt wie vielleicht noch nie zuvor in der über hundertjährigen Geschichte des DFB. Wie konnte es dazu kommen?
Der sportliche Abstieg des deutschen Fußballs ist kein Zufall. Seit Jahren befindet sich der mit seinen über sieben Millionen Mitgliedern größte nationale Sportfachverband der Welt im Dauerkrisenmodus. Die Verbandsführung wirkt zerstritten und in der Folge plan- und führungslos. Neuestes Beispiel: die Pläne über neue Spielformen im Nachwuchsbereich. "Es gab ja die Diskussion, nicht mehr auf Tore zu spielen", höhnte DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke. 
Dass sich im deutschen Fußball etwas ändern muss, ist den meisten durchaus bewusst. Weshalb im letzten Dezember eigens eine Taskforce zur "Rettung des deutschen Fußballs" zusammengestellt wurde. Wie kommt der deutsche Fußball aus der Krise und was muss jetzt getan werden, damit die Heim-EM nächsten Sommer nicht zum Heim-Debakel wird?
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Thursday Sep 07, 2023

In der siebten Folge von Was jetzt? – Die Woche spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Felix Balandat von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus in Bayern über die Fragen, wo eine Jugendsünde aufhört, wie man sich glaubhaft von demjenigen distanziert, der man einmal war, und was Antisemitismus in der Politik für die jüdische Community bedeutet.
Laut der Süddeutschen Zeitung soll der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger in seiner Schulzeit ein Flugblatt verfasst haben, das sich über die Opfer des Holocaust lustig macht. Einige Tage nach Bekanntwerden des Pamphlets übernimmt sein Bruder, Helmut Aiwanger, die Verantwortung dafür und behauptet, er sei der Autor.
Nach einer intensiven Debatte über einen möglichen Rücktritt entscheidet Ministerpräsident Markus Söder, dass Hubert Aiwanger im Amt bleiben darf. Kritik gibt es von der Opposition und der Bundespolitik. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, bezeichnet das Verhalten von Hubert Aiwanger als "Täter-Opfer-Umkehr".
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Thursday Aug 31, 2023

Die Ministerinnen und Minister liefern sich gerne mal einen verbalen Schlagabtausch in der Öffentlichkeit. Bei der Bevölkerung kommt das schlecht an: Die Reputation der Koalition befindet sich im Sinkflug. Auf Schloss Meseberg wollte das Bundeskabinett alte Konflikte beilegen und neue Gesetze beschließen. 
Das größte Streitthema wurde bereits kurz vor der Tagung geklärt, die Kindergrundsicherung. Einig wurde sich die Koalition auch beim Herzensprojekt der FDP werden: dem Wachstumschancengesetz, das die Unternehmen um mehr als sieben Milliarden Euro jährlich entlasten wird.
Wichtig war auch die Reform zum Transformationsstrompreis: Die SPD will die Industrie mit einem Strompreisdeckel entlasten, da, wo sie sich für den Klimawandel starkmacht, also bei Batterien, Windrädern oder Wärmepumpen. Kanzleramt und SPD sind sich hier uneins – ein Streit, der noch nicht entschieden ist.
Und der nächste Konflikt wird vermutlich schon bald kommen, denn die Haushaltsverhandlungen stehen an. Weil dieses Jahr besonders gespart werden muss, werden die Gespräche darüber zur Herausforderung für die Streit-Koalition.
Wie wird sich das auf die öffentliche Wahrnehmung auswirken? Zurzeit wünschen sich zwei Drittel der Deutschen laut aktuellen Umfragen eine neue Regierung. Das ist in der Mitte einer Legislaturperiode zwar nicht ungewöhnlich, neu ist aber, dass die AfD derweil so stark wird.
Darüber spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser mit dem Politikwissenschaftler und Publizist Albrecht von Lucke in der sechsten Ausgabe von Was jetzt? – Die Woche.
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