Was jetzt? – Die Woche

Im Videopodcast von ZEIT ONLINE vertieft Moderatorin Dilan Gropengiesser jeden Donnerstag mit Expertinnen und Experten ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema der Woche.

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Episodes

Thursday Apr 04, 2024

Was bringt es, gendersensible Sprache zu verhindern, und warum machen Genderstern, Doppel- und Mediopunkt so viele Menschen wütend? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 35. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Paula-Irene Villa Braslavsky, Soziologieprofessorin mit einem Schwerpunkt in den Genderstudies von der Ludwig-Maximilians-Universität München, und mit Peter Eisenberg, emeritierter Professor der Sprachwissenschaften der Universität Potsdam. 
"Umerziehung, Sprachwahnsinn, Rechtschreib-Horror": Wenn es um gendergerechte Sprache für Männer, Frauen und nonbinäre Menschen geht, steigt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Puls. Die einen sind dafür, eine Mehrheit partout dagegen, und manche ziehen deswegen sogar vor Gericht. Ein gesellschaftlicher Konsens ist nicht in Sicht. Die Politik jedoch schafft Tatsachen: In Sachsens Schulen sind Gendersonderzeichen seit 2021 untersagt. In Bayern gilt seit April ein umfassendes Genderverbot in Behörden und Schulen, auch Hessen verbietet seinen Beamten neuerdings, den Genderstern oder Doppelpunkt zu benutzen, und auch im Bund werden Forderungen nach Sprachverboten lauter. 

Thursday Mar 28, 2024

Weshalb war Russland das Ziel der Terrororganisation und welche Bedrohung geht von der Gruppe für Deutschland aus? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 34. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Yassin Musharbash, Terrorismus-Experte und stellvertretender Leiter des Investigativressorts von ZEIT und ZEIT ONLINE. 
139 Tote, 200 Verletzte – der brutale Angriff auf eine Konzerthalle bei Moskau hat den islamistischen Terror zurück ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Obwohl der "IS" den Angriff für sich reklamierte, gehen westliche Expertinnen und Experten davon aus, dass es eigentlich sein Ableger "Islamischer Staat Provinz Khorasan" war. 

Thursday Mar 21, 2024

Die Union ist so beliebt wie lange nicht mehr: Liegt ihre derzeitige Stärke in der Schwäche der Ampel? Oder sind ihre Versprechen ganz einfach näher am Volkswillen? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 33. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Ferdinand Otto, Unionsexperte von ZEIT ONLINE.
 
Deutschland soll der Ukraine den Taurus liefern, das Bürgergeld soll zur Grundsicherung geschrumpft und die Teillegalisierung von Cannabis gestoppt werden – die CDU und ihre Schwester CSU nutzen ihre Oppositionsrolle. Mit Erfolg. In einer jüngst von RTL/ntv veröffentlichten Forsa-Umfrage zu den Europawahlen würden 34 Prozent CDU und CSU wählen. Die Union wäre damit einen Punkt stärker als die drei im Bund regierenden Ampelparteien zusammen.

Thursday Mar 14, 2024

Das Cannabisgesetz, ⁠CanG⁠, war eines der Großprojekte der Ampel. Fast drei Jahre hat die Umsetzung gedauert, jetzt ist die ⁠Legalisierung Realität⁠. Doch wie viel ist vom ambitionierten Projekt übrig geblieben? Das bespricht Moderatorin ⁠Dilan Gropengiesser⁠ in der 32. Folge von ⁠Was jetzt? – Die Woche⁠ mit ⁠Ingo Arzt⁠, stellvertretender Ressortleiter Gesundheit und Weedexperte von ZEIT ONLINE.  
"Bubatz legal", der ⁠Tweet⁠, den FDP-Chef Christian Lindner vor zwei Jahren abgesetzt hatte, steht wie kein anderer für die bedeutendste Wende der deutschen Drogenpolitik seit fast 100 Jahren. Ab dem 1. April endet in der Bundesrepublik Deutschland die Prohibition gegen Marihuana.  
Der Weg dahin war beschwerlich. Hürden im ⁠EU-Recht⁠, Unsicherheiten durch offene Grenzen im Schengenraum, sogar ⁠das Völkerrecht⁠ schien gegen eine Cannabislegalisierung zu sprechen. Aus einer vollständigen wurde eine teilweise Legalisierung. Und selbst nach dem ⁠Votum im Bundestag⁠ kann sich noch einiges ändern. Die ⁠CSU will sich nicht geschlagen geben⁠ und plädiert für strenge ⁠Kontrollen des Konsumverhaltens⁠ in der Bevölkerung. 
Joints im Store oder Süßigkeiten mit THC wird es vorerst nicht geben. Aber: Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das künftig ändert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) arbeitet an einem weiteren Gesetzesentwurf, der Geschäfte in Modellregionen vorsieht. 

Thursday Mar 07, 2024

Es ist ein Debakel für die Bundeswehr. Ob und wie der Taurus-Marschflugkörper in der Ukraine eingesetzt werden könnte, darüber haben hochrangige Offiziere der Luftwaffe beraten – über eine ungesicherte Verbindung. Russland hört mit und macht eine Propagandashow daraus. Dazu erzürnt der Kanzler seine Bündnispartner, in dem er ausplaudert, wie britische oder französische Soldaten in der Ukraine im Einsatz sind. Wie konnte das alles passieren? Welche Konsequenzen wird das nach sich ziehen? Und ist Deutschland ein Sicherheitsrisiko für seine Partner? Das bespricht Moderatorin Rita Lauter in der 31. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" mit Hauke Friederichs, sicherheitspolitischer Korrespondent von ZEIT ONLINE.
Unsere Nachrichtenshow sehen Sie immer donnerstags ab 18 Uhr auf ZEIT.de sowie auf YouTube, Twitch, LinkedIn, Instagramund Facebook.
Redaktionsleitung und Moderation: Rita LauterAufnahmeleitung: Matthias Giordano Producing: Lucie LiuRedaktion: Lucie Liu, Jana Bringmann, Matthias GiordanoRegie: Marco Dänzer Mariana Dellien LinoAudiotechnik: Sebastian SpallekStimme: Poliana BaumgartenRessortleitung Video: Max BoenkeTechnisches Konzept: Sven WoltersVideodesign: Axel RudolphMusik: Konrad Peschmann, soundskin

Friday Mar 01, 2024

Schon eine Wirtschaftskrise oder nur eine Schwächephase? Wenig Fachkräfte, viel Bürokratie und hohe Steuern – der deutschen Wirtschaft geht es schlecht. Wie die Konjunktur wieder in Schwung kommt, in "Was jetzt? – Die Woche".
Fachkräftemangel, hohe Steuern und Energiepreise, hohe Inflation und kaum Investitionen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht die Wirtschaft in einem "schweren Fahrwasser", Finanzminister Christian Lindner erklärt Deutschland sogar für "nicht mehr wettbewerbsfähig". Ist die Lage wirklich so schlimm?
Und was muss getan werden, um die Konjunktur wieder anzukurbeln? Das bespricht Moderatorin Constanze Kainz in der 30. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" mit Jurik Iser, Wirtschaftsredakteur für ZEIT ONLINE.
Zur Ausgangslage: Die Corona-Krise, die weltweiten Lieferkettenstörungen, Russlands Überfall auf die Ukraine und die hohe Inflation haben der deutschen Wirtschaft stark zugesetzt. Im vergangenen Jahr ist sie gar um 0,3 Prozent geschrumpft, in diesem Jahr rechnet die Regierung lediglich mit 0,2 Prozent Wachstum. Nach Vorhersagen des Internationalen Währungsfonds wird das Wirtschaftswachstum in keiner anderen großen Industrienation in diesem Jahr so niedrig ausfallen wie in Deutschland. Dabei macht sich der Fachkräftemangel immer stärker bemerkbar.
Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Zahl der offenen Stellen Ende 2022 ein historisches Hoch erreicht: Fast zwei Millionen Arbeitsplätze waren unbesetzt. Mittlerweile ist diese Zahl auf 1,8 Millionen offene Stellen wieder leicht gesunken, dennoch wird der Fachkräftemangel in immer mehr Branchen zum Problem. Immerhin: Die Inflation ist gesunken. Das Ziel der Europäischen Zentralbank von etwa zwei Prozent ist somit in Reichweite. Auch die Energiepreise, die nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine besonders stark gestiegen waren, sind wieder gesunken – allerdings ist das Niveau noch immer hoch. Darunter leidet vor allem die energieintensive Industrie.
Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage will die Ampelkoalition die Unternehmen entlasten. Im Vergleich zu Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und dem EU-Durchschnitt ist die steuerliche Belastung für Unternehmen in Deutschland am höchsten. Laut einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) lag sie im Jahr 2022 bei 28,8 Prozent und damit zehn Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt. Es mangelt zudem an Investitionen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge floss in den vergangenen Jahren mehr Kapital aus Deutschland ab, als hineinkam. Demnach haben sich die Investitionsbedingungen in Deutschland vor allem aufgrund der hohen Energiepreise und des zunehmenden Fachkräftemangels zuletzt noch einmal verschlechtert. 
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Thursday Feb 22, 2024

Seit zwei Jahren tobt in Europa ein furchtbarer Krieg – und es ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Russland hat seine Industrie auf Krieg umgestellt und gewinnt allmählich die Oberhand in der Ukraine. Europa muss mehr liefern und sich zeitgleich für das Schlimmste wappnen. Ausgerechnet jetzt schwächelt die Nato – bei einer erneuten Trump-Präsidentschaft droht das transatlantische Verteidigungsbündnis gar zu kollabieren. Ob mit oder ohne die USA, Europa muss sich verteidigen können. Doch wie gelingt das? Kann die europäische Rüstungsindustrie liefern, was die Politik verspricht? Oder ist eine europäische Atombombe die Lösung? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 29. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" mit Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent und Leiter des Moskauer Büros der ZEIT.  
 
Mehr und mehr verzweifelt verteidigten ukrainische Soldaten seit Monaten die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine gegen vorstoßende russische Einheiten. Doch nun ist die Stadt in russischer Hand. Den Ukrainern fehlt es an Geschossen, Raketen und schweren Waffen, um die Angreifer aufzuhalten. Aus dem Westen erreicht die Ukraine schlicht zu wenig Nachschub, die Kapazitäten der europäischen Rüstungsindustrien sind ausgereizt. Die neuen Daten des Ukraine Support Trackers des Instituts für Weltwirtschaft aus Kiel zeigen: Bis zum 15. Januar 2024 haben die EU-Mitgliedstaaten insgesamt 144 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt, tatsächlich geflossen sind bislang allerdings nur 77 Milliarden Euro.  
Dazukommt, dass die USA, bisher wichtigster Unterstützer der Ukraine, innenpolitisch gelähmt sind. Seit Monaten blockieren die Republikaner im Kongress die Freigabe von finanziellen Mitteln für die Ukraine. Unter Präsident Joe Biden hat das Land seit Februar 2022 rund 43 Milliarden Euro an Militärhilfe bereitgestellt. Einen dauerhaften Ausfall der USA als Unterstützer der Ukraine könnte Europa aktuell nicht auffangen. 
Zeitgleich müssen sich die EU-Staaten um ihre eigene Sicherheit kümmern – und militärisch aufrüsten. Doch die vor zwei Jahren von Bundeskanzler Scholz ausgerufene Zeitenwende steckt fest und das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Aufrüstung ist bald aufgebraucht. Verteidigungsminister Boris Pistorius mahnte deshalb bereits, Deutschland müsse wieder kriegstüchtig werden. Laut einer Analyse des Ifo-Instituts sind weder Deutschland noch die anderen europäischen Staaten derzeit ausreichend verteidigungsfähig. Immerhin können Frankreich und Großbritannien auf ein nukleares Waffenarsenal setzen. Kommt es nun zu einer zweiten Amtszeit Donald Trumps im Oval Office, könnte Europa plötzlich ohne die USA dastehen. Spätestens dann müssen Deutschland und die EU sich verteidigen können. 
In Russland selbst sind am Wochenende mehr als 400 Personen festgenommen worden, die um Alexej Nawalny trauern wollten. Der Oppositionelle und einstige Hoffnungsträger Russlands starb nach russischen Angaben am 16. Februar im Straflager Polarwolf in Charp. Nawalny hatte zahlreiche Demonstrationen und kremlkritische Recherchen organisiert – und wurde so zu Putins Staatsfeind Nummer eins. 2020 überlebte er nur knapp einen Giftanschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok. Bei seiner Rückkehr nach Russland wurde er festgenommen und saß seitdem in Haft. Unklar ist nun, wie sich der Tod Nawalnys auf die Opposition in Russland auswirken wird. 
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Thursday Feb 15, 2024

Rafah ist der einzige Ort im Küstenstreifen, auf den die Hamas noch Kontrolle ausübt. Gleichzeitig ist die Grenzstadt der wichtigste Zufluchtsort für die Palästinenserinnen und Palästinenser. Auf engem Raum leben 1,4 Millionen Menschen in Zeltstädten. Trotzdem fliegt die israelische Armee immer mehr Angriffe auf Rafah, bombardiert da, wo die Binnenflüchtlinge Schutz suchen. Wie rechtfertigt das Militär dieses Vorgehen? Wie kann humanitäre Hilfe so noch geleistet werden? Und welche politischen Entscheidungen braucht es jetzt für den Gazastreifen? Das bespricht Moderatorin ⁠Dilan Gropengiesser⁠ in der 28. Folge von "⁠Was jetzt? – Die Woche⁠" mit ⁠Kristin Helberg⁠, Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin, Lara Dovifat von ⁠Ärzte ohne Grenzen⁠ und Jonathan Crickx, Kommunikationschef von ⁠UNICEF ⁠Palästina. 
Bei israelischen Angriffen im Zuge einer Geiselbefreiungsaktion bei der Stadt Rafah im ⁠Gazastreifen⁠ sind laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die sich auf medizinisches Personal vor Ort beruft, mindestens 70 Zivilisten getötet worden. Etwa 160 Menschen seien zudem verletzt.  
Noch sind in der Grenzstadt keine israelischen Bodentruppen im Einsatz. Netanjahu erteilte der Armee aber den Befehl, eine Offensive auf die Stadt vorzubereiten. Die⁠ New York Times⁠ zitierte einige israelische Beamte und Analysten, die Planung werde "wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen". Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu begründete das Vorgehen mit den vier verbleibenden Hamas-Bataillonen in Rafah.  
Israels Pläne stoßen international auf Kritik. Das US-Außenministerium und Vertreter der EU und UN kritisieren die israelische Regierung, planlos vorzugehen und Tausende Menschenleben zu riskieren. ⁠Rafahs Bürgermeister Al-Sufi⁠ dazu: "Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen." 
Gemäß humanitärem Völkerrecht ist Israel verpflichtet, die Zivilbevölkerung vor seinen Kampfhandlungen zu schützen. Hinzu kommt, dass über Rafah ein Großteil der humanitären Hilfsgüter geliefert wird. Gäbe es diesen Grenzübergang nicht mehr, wäre das ein Desaster für die Versorgung der Menschen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schrieb auf ⁠X⁠: "Die Not in Rafah ist schon jetzt unfassbar (…) Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage. Die Menschen in Gaza können sich nicht in Luft auflösen." 
Die Menschen, die auf Anweisung des israelischen Militärs in den Süden geflüchtet waren, müssen nun dort um ihr Leben fürchten. Eine Militärführung soll vor der Bodenoffensive die Evakuierung der Zivilisten vorbereiten. Nur, wohin sollen sie gehen? Große Teile des Gazastreifens sind zerstört und es gibt keine sichere Alternative zur Grenzstadt Rafah. Auf der anderen Seite des Zauns liegt Ägypten. Und dieses hält seine Grenze zum Gazastreifen dicht. Sollte es zur Offensive auf Rafah kommen, warnt das Außenministerium in Kairo vor "schrecklichen Konsequenzen". 
Seit Kriegsbeginn soll ⁠die Zahl der Toten⁠ laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium auf mehr als 27.900 gestiegen sein. 
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Thursday Feb 08, 2024

Die USA stehen vor einer richtungsweisenden Wahl – in der sich voraussichtlich erneut der 78-jährige Ex-Präsident Donald Trump und der 82-jährige amtierende Präsident Joe Biden gegenüberstehen werden. In ihren Parteien sind beide so gut wie konkurrenzlos. Doch wie stehen die Chancen im Direktduell? Müssen sich die Republikaner vor Taylor Swift fürchten? Und wie sollte sich der Rest der Welt auf eine zweite Amtszeit Trumps vorbereiten? Das alles bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 27. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" mit Rieke Havertz, internationale Korrespondentin für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE und Co-Gastgeberin des Podcasts "OK, America?". 
Die Ausgangslage: In den USA nehmen die Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur allmählich Fahrt auf. Bei den Republikanern hat Donald Trump die ersten beiden Bundesstaaten, Iowa und New Hampshire, deutlich für sich entschieden. Seiner noch einzigen verbliebenen Konkurrentin, Nikki Haley, werden nur noch Außenseiterchancen zugeschrieben. Nach dem deutlichen Resultat in New Hampshire kursierte unter Republikanern kurzzeitig sogar ein Aufruf, Trump schon jetzt zum Kandidaten der Partei auszurufen. Trump selbst erhob Einspruch, er wolle eine Kür auf "altmodische Weise".  
Allerdings drohen empfindliche Urteile in zahlreichen Prozessen gegen ihn. Die wichtigsten davon: die Prozesse wegen versuchter Wahlmanipulation und rund um seine Rolle beim Sturm aufs Kapitol vom 6. Januar 2021. 
Die Beliebtheit von Megastar Taylor Swift könnte dem Ex-Präsidenten ebenso Sorgen bereiten. Bisher hielt sie sich in konkreten Wahlempfehlungen zurück. In der Vergangenheit rief sie ihre Fans allerdings bereits auf, sich für die Wahl zu registrieren, was zu einem enormen Anstieg an Eintragungen von jungen Wählerinnen und Wählern führte. Potenzielle neue Stimmen, die vorwiegend den Demokraten zugerechnet werden. Das Harvard Institute of Politics hatte außerdem rund 2.100 18- bis 29-Jährige befragt, ob sie eher einen Kandidaten wählen würden, den Swift unterstützt. 19 Prozent stimmten dem zu. 
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Die prominente Unterstützung könnte Joe Biden gut brauchen. Zwar hat der amtierende US-Präsident die erste offizielle Vorwahl in South Carolina haushoch gewonnen, mangels Konkurrenz bleibt jedoch unklar, wie viel diese hohen Zuspruchswerte innerhalb der Demokraten am Ende wert sind. Im Head-to-Head-Vergleich, wer US-Präsident werden soll, liegt Biden mit 45 Prozent zwei Punkte hinter Donald Trump (47).  
Dazu kommt: Innenpolitisch steht er unter Druck. Viele jüngere Demokraten und Vertreter des linken Flügels der Partei sind nicht glücklich mit Bidens Nahostdiplomatie. Und dann ist da noch diese Grenze zu Mexiko, wo ständig neue Rekordwerte gemeldet werden, im Dezember verzeichnete die US-Grenzpolizei CBP 302.000 Grenzübertritte. Beim Thema Einwanderung ist Joe Biden mittlerweile weit nach rechts gerückt. Gebracht hat es ihm bisher wenig, einige Beobachter vermuten sogar, es könnte zum entscheidenden Thema werden, weshalb er die Wahl verliert. 
In einem sind sich Joe Biden und Donald Trump einig: Sie wollen die US-Wirtschaft schützen – auch auf Kosten deutscher Unternehmen. Heike Buchter, ZEIT-Korrespondentin in New York, erklärt, wer im Amt für Europa besser wäre. 
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Thursday Feb 01, 2024

Israel ist so politisch instabil wie noch nie in seiner Geschichte – und das mitten im Krieg. Was treibt Millionen Israelis auf die Straße, welche Auswirkungen hat das jüngste Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) auf die Strategie in Gaza und wie lang kann Netanjahu seine harte Linie noch beibehalten?   
Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 26. Folge von "Was jetzt? – Die Woche" mit Holger Stark, dem stellvertretenden Chefredakteur und Ressortleiter Investigative Recherche und Daten von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE. 
Seit Monaten gibt es immer wieder Massenproteste gegen die Regierung um Premier Benjamin Netanjahu. Es sind die größten Demonstrationen in der Geschichte des Landes. Ausgelöst durch eine umstrittene Justizreform, geht es mittlerweile um viel mehr, es geht um die Demokratie, die Weltoffenheit, die Identität des Landes und seine Zukunft. Und allem voran: Es geht um Benjamin Netanjahu. 
Doch nicht nur innenpolitisch steht das Land unter zunehmendem Druck. Das konsequente militärische Vorgehen gegen die Terrormiliz Hamas im Gazastreifen hat aus der Region ein Trümmerfeld mit Tausenden Toten und Verletzten gemacht. Millionen Menschen sitzen mitten im Elend fest. Südafrika hatte beim Internationalen Gerichtshof (IGH) deshalb einen Antrag für einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza eingereicht. Das lehnte der IGH in Den Haag ab, forderte Israel allerdings dringlich auf, sofortige Maßnahmen zum Schutz der Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen zu ergreifen. Israel müsse unter anderem humanitäre Hilfe ermöglichen und Gewalt gegen palästinensische Zivilisten eindämmen. Nicht wenige der Richter befürchten offenbar einen Genozid an Palästinensern. 
Und nun droht eine weitere humanitäre Katastrophe. Wichtige Helferstaaten wie die USA oder Deutschland haben weitere Hilfsgüter vorerst gestoppt, als vor wenigen Tagen Verbindungen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA zur Hamas aufgedeckt wurden. 
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